participating arts

 

Partizipation - was bedeutet das?            Participation – what does it mean?                                                       english version

 

 

 

Ich widme mich sowohl in meinen theatralen als auch in meinen wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Kulturpsychologie der Partizipation in seinen phänomenologischen Aspekten bezüglich konstitutiver Elemente innerhalb theatraler Situationen. Diese  beschäftigten sich vor allem mit den Faktoren der Wahrnehmung, Begegnung, Bewusstsein und der Aufmerksamkeit. Auch der dafür essenzielle Faktor der Verkörperung ist dabei maßgeblich.

 

Dabei definiere ich Partizipation im Sinne einer Teilnahme, die im Theater aufführungskonstituierend ist, da, wenn es das Publikum nicht gäbe, keine Vorstellung stattfinden würde und in weiterer Folge, wenn kein Gegenüber da wäre, es zu keinem Dialog kommen würde, wenn keine Role-models da wären, es zu keiner Nachahmung käme.

 

Partizipation kann daher als eine Grundvoraussetzung für eine Interaktion verstanden werden, inwieweit es aber zu einer Interaktion kommt, ist Definitionssache. Die Theatertheoretikerin Erika Fischer-Lichte nimmt dabei einen Freiheitsgedanken in Bezug auf das Theater auf, indem der/die ZuschauerIn während einer Aufführung alles mit allem verknüpfen kann und dabei kein übergeordnetes Ziel verfolgen soll. Und zwar als Gedanke von „Rezipieren ist Produzieren, Zuschauen ist Handeln“ (1997 : 35). Zuschauen ist demnach nicht ein lediglich passives, rezeptives Verhalten, sondern ein konstruktiver Vorgang. 

 

Claire Bishop, Kunstgeschichtedozentin und Wissenschaftlerin im Bereich partizipative Kunst, hat den Begriff  „participatory art“ (Bishop 2012) geprägt und beschreibt den Umschwung in den 1990 Jahren, in denen der/die KünstlerIn zunehmend als „coloborator and producer of situations“ (2012:2) bezeichnet und das Publikum immer mehr als ein „co-producer or participant“ beschrieben wird. 

 

Mich interessiert welche Geschichten wir wie übersetzen und  in welche settings und Formate wir sie positionieren:

 

Welche Geschichten werden dargestellt und von wem?

 

Welche nicht?

 

Wie beeinflussen Performativität und Performance einander?

 

Welche Rolle spielt dabei Erinnerung und welche Erneuerung?

 

Unter dem label „participating arts“ entwickle ich diese Gedanken in meinen Projekten weiter, beforsche sie und publiziere darüber.

 

Näheres und Projektbeschreibungen finden Sie hier.

 

 

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